Die openFORCE ist ganze 17 Jahre alt. Und trotz des beachtlichen Alters und des stetigen Erfolges kommen wir immer wieder an den Punkt, an dem wir uns fragen, wie wir uns eigentlich positionieren wollen. Da wir uns in einer dynamischen Branche befinden, in der wir uns stets mit den neuesten technischen und methodischen Entwicklungen beschäftigen ist die Positionierung eine historisch wiederkehrende Fragestellung innerhalb der openFORCE.

Auch in diesem Jahr, nach unserem Re-Branding, stehen wir wieder vor dieser Frage: Wie wollen wir eigentlich wahrgenommen werden? Dieses Jahr wagen wir etwas Neues. Wir probieren den Design Sprint aus. Eine ziemlich gehypte Methode, die aus dem Produktdesign kommt und beispielsweise einen fertig entwickelten und getesteten App-Prototypen nach 4 Tagen verspricht. Wir haben uns nicht nur aufgrund der kurzen Dauer dafür entschieden, sondern auch, weil man angehalten ist, Experten und tatsächliche Nutzer einzuladen. Wir haben uns damit auf den Versuch eingelassen, eine Methode aus dem Produktdesign für einen abstrakt-strategischen Themenkomplex zu zweckentfremden.

Wir lassen in diesem Blog-Artikel Revue passieren, wie es uns dabei gegangen ist!

26.02.2019 - Es beginnt.

Sieben Personen treffen sich in unserem bunten Retro Raum in der openFORCE. Auf dem Tisch liegen schon die vorbereiteten Utensilien: Post-its, Klemmbretter, weißes Papier, bunte Stifte und Snacks. Zwei Personen sind noch recht unbekannt in der Runde: Wir haben Yusuf Sar ([hardwarewartung.com]) und Helmut Karas ([securitycoach.at]) als Experten eingeladen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde geht es los. Wir beginnen damit, das Problem zu verstehen und zu erkennen wo eigentlich unser Fokus für die nächsten vier Tage liegen sollte. Interviews der Experten, das Identifizieren der Longterm-Ziele und Fragen beschäftigen uns. Wir stellen die typische User-Journey auf und suchen Best Practices aus dem Marktumfeld. Der letzte Teil ist für uns sehr ungewohnt. Es geht ans exzessive Sketchen neuer Ideen. Und am Ende kommen tatsächlich sieben ganz unterschiedliche Ideen raus, die verdeckt aufgehängt werden. Denn…

27.02.2019 - … heute wird entschieden.

Heute ist wohl der spannendste Tag im Design Sprint! Wir enthüllen feierlich die unterschiedlichen Ideen und lernen die unterschiedlichen Richtungen kennen. Und dann werden rigorose Entscheidungen getroffen. Bereits zum Lunch wissen wir, welche Idee wir ausprobieren und testen: Wir wollen eine eigene Event-Reihe hosten. Themen, die uns im Alltag begegnen, sollen ihren Weg in die breite Masse finden. Ebenso wollen wir Kunden, Partnern und Experten eine Bühne in gemütlicher Umgebung bieten. Und damit unsere kleine Community erweitern. Für diese Idee gilt es jetzt abschließend ein kleines Storyboard zu schreiben. Denn der Fokus liegt ja auf dem Erlebnis der Zielgruppe. Mit dieser sehr klaren Aufgabenstellung verlassen uns die Experten heute.

28.02.2019 - P R O T O T Y P

Wir fünf verbliebenen Sprinter finden uns ein, um der Idee Leben einzuhauchen. Ganz ehrlich, das war gar nicht so einfach. Wir mussten bei der Planung noch einige Runden drehen, bis wir die Tasks alle auf der Kette hatten, wussten für wen wir das machen und wie wir das testbar machen können. Aber wir haben es geschafft eine gelungene User-Journey auf die Beine zu stellen. Der Interviewleitfaden wurde ebenfalls entwickelt und wir konnten stolz auf das neugeborene Projekt „openTALKS“ blicken! Nach einem Pre-Test konnten die Vorbereitungen abgeschlossen werden!

Das wirkliche Learning aus diesem Tag war aber, dass ein Team mit einem ganz klaren und abgegrenzten Ziel vor Augen eigentlich fast alles schaffen kann!

01.03.2019 - Test, Test, Echt jetzt?

Wir hatten uns wie im Sprint Buch geforderte fünf Tester eingeladen. Diese wurden von einem Interviewer in einem separaten Raum erwartet. Natürlich konnte der Rest des Teams über eine Kamera das Interview samt Nutzerreaktionen und Kommentaren live mitverfolgen. Wir schrieben fleißig Feedback und konnten viele gute Learnings mitnehmen. Zum Beispiel, dass unsere Zielgruppe gar nicht auf den geplanten, beworbenen Medien unterwegs ist und Events eher passiv sucht. Wir haben festgestellt, dass unsere Bemühung ein Event für die Community zu machen, fast ausschließlich als Sales Veranstaltung verstanden wurde. Ein echter AHA-Moment für uns!

Auch wenn es sich erst befremdlich anfühlte „unperfekte“ Produkte herzuzeigen, so konnten wir doch wiedererleben, wie wertvoll frühes Feedback für junge Ideen ist. Obwohl wir den Protoypen so möglicherweise nicht umsetzen werden, denn auch das Verwerfen einer Idee kann ein mögliches Outcome des Sprints sein. Wir sind auf jeden Fall als starkes Team mit super vielen neuen Eindrücken ins verdiente Wochenende gegangen.

Wir sind am Ende unserer Reise angekommen. Der Design Sprint hat uns definitiv begeistert! Und wir werden die Erkenntnisse aus dem ersten Prototypen im nächsten Inkrement weiterverarbeiten. Wir sind eigentlich ganz woanders gelandet, als wir am Anfang dachten. Aber das ist vollkommen okay! Denn es kommt am Ende eh wie's kommt. Wir können Euch diese Methode also sehr ans Herz legen, wenn ihr ein garantiertes Outcome haben möchtet! Meldet Euch gerne falls Ihr Fragen dazu habt oder vlt. sogar Interesse habt mit uns zusammen so einen Sprint durchzuführen.

Cheers,

Lucia