Selbstorganisation & Selbstführung - ein Benefit für Unternehmen und MitarbeiterInnen
Sie beschleicht das Gefühl, dass Ihr Unternehmen bzw. Management allmählich an seine Grenzen gelangt? Setzen Sie sich vielleicht gerade mit neuen Organisationsformen wie Holocracy, Agilität und Soziokratie auseinander oder mit sinnerfüllter Zusammenarbeit, mit Purpose und wollen sich neu erfinden? Fällt Ihnen gleichzeitig auf, mit welcher Motivation MitarbeiterInnen ihren Jobs bei Organisationen nachkommen, die nicht mehr klassisch durch Profit, Hierarchie oder Performancekurven determiniert sind? Ja? Dann sind Sie hier genau richtig…
Selbstorganisation lässt transparente Strukturen und Prozesse entstehen und stärkt den Innovations- und Teamgeist sowie eine offene Feedback- und Fehlerkultur
Denn Selbstorganisation ist eine Möglichkeit, ein Unternehmen grundlegend neu zu definieren und eine sinnstiftende Arbeitsumgebung entstehen zu lassen. An die Stelle von zentralistisch gesteuerten Prozessen, Strukturen und Entscheidungen treten eigenverantwortlich und dynamisch zusammenarbeitende KollegInnen, die sich Autorität und Verantwortung dezentral aufteilen. Hierarchien werden aufgelöst, MitarbeiterInnen und KollegInnen werden in einem hoch partizipativ und iterativ angelegten Rahmen neue Rollen in transparenten Strukturen und Prozessen zuteil. Das fördert nicht nur den Innovationsgeist selbst, sondern auch eine offene Feedback- und Fehlerkultur. Wenn Entscheidungen anstehen, werden alle Stimmen berücksichtigt. Das geschieht nicht etwa in mühseligen, auf Konsens abzielenden Debattiermeetings, sondern in neuen, wirkungsvollen Settings, basierend auf effektiven Methoden der Entscheidungsfindung (z.B. Konsent bzw. Beratungsprozess nach Frédéric Laloux,…).
Der Mehrwert für Unternehmen in komplexen Systemumwelten
Selbstorganisation schafft besonderen Mehrwert in Unternehmen, die hohe Komplexität zu managen haben, sich mit Unbeständigkeit sowie widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert sehen und die Fähigkeit flexibel zu reagieren besitzen müssen. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Auch die openFORCE hat als Spezialistin und Partnerin für digitale Transformation permanent mit dieser Art von Volatilität zu tun. Wir kennen die großen Herausforderungen der zunehmenden Dynamik auf den Märkten nur zu gut. Nicht umsonst setzten die Firmen-Eigentümer Gerhard Hipfinger und Otto Meinhart bei ihren openFORCE-Teams kürzlich den Impuls zur kollegialen Selbstführung, schließlich sind sie überzeugt „...dass wir nur in der Gemeinschaft die besten und kreativsten Ideen entwickeln und in die Realität umsetzen können. Als agile Organisation, die sich von innen heraus selbst steuert, können wir uns noch effizienter an unsere Systemumwelt adaptieren und resilienter werden!“
Welchen individuellen Weg in Richtung selbstorganisiertem Unternehmen wir in der openFORCE gerade gehen, können Sie in meinem nächsten Blogartikel "Selbstorganisation in der openFORCE" (coming soon) nachlesen.
Kein Trendthema: selbstorganisierte Firmen haben Bestand
Sie können sich definitiv entspannen: Selbstorganisation ist weder ein schnelllebiger Modebegriff noch ein Trendthema. Bestseller wie „Reinventing Organisations“ von Ex McKinsey-Partner F. Laloux oder „Purpose Driven Organisations: Sinn, Selbstorganisation, Agilität“ der Wiener Beratergruppe Neuwaldegg belegen durch konkrete Beispiele, dass das Thema den Experimentierstatus längst hinter sich gelassen hat, schließlich bewähren sich zahlreiche widerstandsfähige und sich selbst führende Ökosysteme seit geraumer Zeit in der Wirtschaft. Tatsächlich zeichnen sich diese sogar durch außerordentlichen Erfolg in ihrer jeweiligen Branche in Bezug auf Umsatzzahlen, Personalressourcen oder Mitarbeiterzufriedenheit aus. Was können diese Unternehmen, was andere nicht können, was haben sie gemeinsam?
Entscheidend ist eine als „sinnvoll“ erlebte Arbeitsumgebung
Im Endeffekt ist es ganz einfach: all diese Pionier-Organisationen haben verstanden, dass die eigenen MitarbeiterInnen Ihre wichtigste Ressource darstellen. Sie nehmen Studien zum Thema Purpose ernst, die belegen, dass sinnorientierte MitarbeiterInnen produktiver und erfolgreicher sind, dass sie mehr Engagement zeigen und ihre Arbeit als erfüllender erleben. Wir setzen voraus, dass MitarbeiterInnen ihren Job gerne machen und gut darin sind. Was ansonsten als „sinnvoll“ empfunden wird, variiert von Mensch zu Mensch natürlich. Dennoch gibt es gemeinsame Nenner einer als sinnvoll erlebten Arbeitsumgebung.
Welchen gemeinsamen Nenner haben erfolgreich selbstgeführte Unternehmen?
Dazu gehört es eigene Ideen und Ziele einzubringen und umzusetzen und dabei erfolgreich zu sein. Selbstführung begünstigt die individuelle Entfaltung bzw. Verwirklichung dieser Ideen und Ziele. Bietet ein Unternehmen Freiraum für dieses menschliche Grundbedürfnis nach Mitgestaltung, Autonomie und persönlichem Ausdruck, verleihen wir unserer eigenen Tätigkeit nachweislich stärkere Bedeutung, was eine engere emotionale Bindung zu unserem Arbeitgeber mit sich bringt.
Selbstorganisation mit kollegial verteilten Verantwortlichkeiten fördert neben dem Teamprozess auch den Teamgedanken und somit ein Gefühl von Zugehörigkeit. Damit einher gehen mehr Transparenz sowie Offenheit im Umgang mit Feedback oder Fehlern. Gute soziale und kollegiale Beziehungen untereinander und Austausch auf professioneller sowie persönlicher Ebene zählen oft zu den entscheidenden Kriterien für das eigene Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
Auch einem höheren Zweck zu dienen stiftet Sinn. Warum? Weil Menschen einen Beitrag zu etwas leisten wollen, das den bloßen eigenen Nutzen oder Vorteil übersteigt oder sogar den der eigenen Generation. Schlagworte wie soziale, ökologische sowie ökonomische Nachhaltigkeit (siehe Sustainable Development Goals der UN oder Fridays for Future gelten längst nicht mehr als bloßer Gesellschaftsauftrag. MitarbeiterInnen fordern UnternehmerInnen verstärkt in die Pflicht an diesen zukunftsträchtigen Themen mitzuwirken und ihren Teil beizutragen. Neben diesen wesentlichen Aspekten bietet jedes Arbeitsumfeld weiteres Potenzial für solche Initiativen, die den Menschen in seinen Bedürfnissen abholt.
Der Erfolgsfaktor individueller Sinn
Wir halten fest: je mehr individueller Sinn in Ihrem Unternehmen erlebbar ist, desto höher schlägt der Puls Ihrer MitarbeiterInnen und desto höher liegt deren intrinsische Motivation. Kein leistungsorientiertes, zahlengetriebenes Unternehmen kommt gegen ein mit Sinn aufgeladenes Arbeitsumfeld an, schließlich wünschen wir uns alle auch im Job „das Gefühl zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen“ [siehe Modell Ikigai (=japan. Lebenssinn)].