Nach fast fünf Wochen im allgemeinen Home Office ist es für uns an der Zeit, Resümée zu ziehen.

  • In welchen Bereichen haben uns die Einschränkungen betroffen?
  • Welche Aktivitäten liefen gleich gut oder sogar noch besser?
  • Wo gab es neue Erkenntnisse und wie können wir davon profitieren?

Eines sei vorausgeschickt... diese Fragen stellen wir uns jede Woche in unserem FAQ, einem etwas anderen Jour Fixe, bei dem alle Kolleginnen und Kollegen einen Gesamtüberblick über personelle, vertriebliche, projektbezogene oder generelle Updates, die die openFORCE betreffen erhalten. Neben den überwiegend positiven Rückmeldungen zur Gesamtsituation im Home Office interessiert es uns auch, wie die veränderte Situation unser Daily Business beeinflusst. Im Folgenden finden sich drei Beispiele für unseren agilen Umgang mit Remote Work:

Remote Design Sprint - Experiment erfolgreich gestartet

Einen Design Sprint komplett remote organisieren und ausführen? Organisationsentwicklerin & Scrum Master Maja Francé hat das Experiment gewagt und erzählt von ihren positiven Erfahrungen.

"Remote Design Sprint: Tag 1 hat super funktioniert! Meine Tipps für die virtuelle Moderation via Jitsi oder Zoom:

  • Um eine nette gemeinsame (Arbeits-) Atmosphäre zu schaffen, ist ein gutes Remote Warming Up besonders wichtig.
  • Mit dem richtigen Kollabortionstool bekommt der Sprint einen spielerischen Drive – wir empfehlen Miro (Mural gilt als gleichwertig und ist in der Vorbereitung arbeitsintensiver).
  • Kommunizieren ist im virtuellen Raum noch intensiver, als sonst. So viel wie möglich sollte visualisiert werden - das Sprint Team wird sich so gut aufgehoben fühlen.
  • Einige Arbeitspakete sollte das Sprint Team besser offline erledigen: dabei sollte das Time Boxing sichergestellt sein!
  • Am Ende des Tages sollte Feedback zu Moderation und Arbeitsweise unbedingt eingeholt werden: Optimierungspotenzial gibt es immer!"

Remote Ballpoint Game - das etwas andere Ballspiel

Scrum Master & Agile Coach Thomas Schmid stellt sich der Herausforderung und entwickelt sein "Remote Ballpoint Game weiter. Unterstützung erhielt er dabei von Agile Coaches aus seinem Umfeld. Sein Bericht fällt positiv aus:

"Gestern fand der zweite User Test des Remote Ball Point Games statt. Nach dem ersten Test habe ich das Feedback meiner Testpersonen in der letzten Iteration eingearbeitet und auch die technischen Probleme gelöst.

Auch wenn der Outcome des Remote Ball Point Games noch nicht ganz an den des Originals herankommt, stand diesmal schon deutlich das gemeinsame, iterative Erarbeiten eines Prozesses und der Spaß im Vordergrund.

Natürlich gehts jetzt ab in die nächste Runde, um die gewonnen Erkenntnisse einzuarbeiten und das Erlebnis weiter zu verbessern. Falls jemand diese Erfahrung machen möchte, einfach per Nachricht Bescheid geben!"

Remote QA - so wird's gelöst

Wie schafft man es, vom Home Office aus, den Kontakt mit den Kunden zu halten und die Qualität der Software zu gewährleisten? Ganz einfach: wir sind agil! QA Engineer Valentin Klausburg beschreibt seine "Mission" so:

"Sprint-Reviews in Zeiten des physical-distancings benötigen manchmal ein wenig Erfindergeist. Insbesondere dann, wenn im Review nicht nur ein Stück Software mittels Screenshare herzuzeigen ist, sondern wenn das Lieferobjekt eine Mobile App in Zusammenspiel mit IOT-Komponenten ist.

Die erste Überlegung - die App "einfach mal so" in die Webcam zu halten, hat sich als nicht praktikabel herausgestellt. Spiegelungen am Display und Fokussierungsprobleme der Webcam haben den Bildschirminhalt der Tablets für die anderen Teilnehmer der Videokonferenz unlesbar gemacht.

Die Versuchsanordnung musste also etwas ausgefeilter ausfallen. Um Spiegelungen zu vermeiden, wurden die Tablets in einen abgedunkelten Kasten gesteckt und der passende Aufnahme-Winkel geschaffen. Die Probleme mit dem Autofokus der Webcam konnten mit der passenden Einstellung der Display-Helligkeit der Tablets behoben werden.

Da auf die Schnelle kein Kamerastativ aufzutreiben war, musste eine Bierflasche für diesen Zweck entfremdet werden ;)"

Mission accomplished!

Neue Arbeitsplatzmodelle bei der openFORCE

Nun nach fünf Wochen im Home Office können wir sagen, die Eingewöhnungsphase ist bereits abgeschlossen. Die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen in der openFORCE hat es sich bequem und ergonomisch eingerichtet im Home Office und daher mehrt sich im Team der Wunsch nach einem generell höheren Verhältnis der Home Office Tage.

Geschäftsführer Otto Meinhart unterstützt den Wunsch nach mehr Remote Work gerne und stellt fest: "Wir erleben in der openFORCE, ähnlich wie in vielen anderen Unternehmen auch, dass die Leute das Homeoffice so sehr schätzen gelernt haben, dass Sie gar nicht mehr zu 100% zurück ins Büro möchten. Daraus leiten wir unser Homeoffice-Office Hybrid Modell ab: Allen Mitarbeitern (und auch Kunden) steht es frei persönlich anwesend zu sein, oder digital an Besprechungen teilzunehmen. Die Anzahl der persönlichen Teilnehmer reduzieren wir ohnehin (je nach Raumgröße), um die Abstandsregeln einhalten zu können und so schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Wir bieten mehr Selbstbestimmung bei der Wahl des Arbeitsortes und gleichzeitig schützen wir uns vor Corona."

Fazit

Ganz im Sinne von VUCA und agilen Methoden haben wir die Chancen der veränderten Situation erfolgreich genutzt und für uns unerkannte Erfolgspotenziale identifiziert, die wir weiter verfolgen können. Uns ist sehr wohl bewusst, dass die aktuelle Corona-Krise für viele Unternehmen Unsicherheit bedeutet, die nur mühsam beseitigt werden kann. Da wir in der IT Branche seit jeher in ständig wechselnden Umgebungen arbeiten, versuchen wir mit Wissen und Praxis-Tipps hier zu unterstützen. Wer zu diesem Thema Input geben oder Fragen stellen möchte, tut dies am besten auf unserer LinkedIn Seite.